Ausstellung machina sapiens

!Mediengruppe Bitnik

Random Darknet Shopper (2014 bis heute)

Ist Kunst illegal? Dieser automatisierte Online Shopping Bot ist anno 2015 tatsächlich von der Kantonspolizei St.Gallen beschlagnahmt worden. Während einer Ausstellung hatte der Bot eigenhändig u.a. illegale Drogen im Darknet bestellt und in die Kunsthalle St.Gallen senden lassen. Haftet nun Künstler, Bot oder Veranstalter? Bei uns sieht man drei Videoaufzeichnungen von früheren Einkaufstouren. Auf diese Weise garantieren wir, dass das Kunstwerk über die Festivaldauer nicht beschlagnahmt wird!

 

 

 

François Chalet, Jan Huggenberg, Mathias Vetter

Fischli (2015)

Die interaktive Installation “Fischli” lässt uns in eine poetische Unterwasserwelt eintauchen. Da tummeln sich kleine Fische mit verschiedenen Eigenschaften: von freundlich über scheu bis hin zu egoistisch. Die Künstler François Chalet (Animation) und Jan Huggenberg (Programmierung) laden uns ein, sie zu füttern. Nach anfänglicher Zurückhaltung nehmen die Fische unsere Nahrung auf – und wachsen zu fantastischen Wesen heran. Atmosphärische Klänge von Mathias Vetter erweitern das narrative Werk. “Fischli” wurde 2015 für das Museum für Gestaltung Zürich und seine Ausstellung “Animierte Wunderwelten” erarbeitet. Nun können wir mit einer adaptierten Version interagieren.

 

 

 

Matthieu Cherubini

Ethical Autonomous Vehicles (2014)

Werden unsere Strassen mit selbstfahrenden Autos sicherer? Drei Szenarien – humanistisch, protektionistisch und kapitalistisch – zeigen unterschiedliche Entscheidungsprinizipien. Welchem Prinzip sollte Ihr Bordcomputer folgen? Die drei Videos zeigen anschaulich mögliche Unfallsituationen und berechnen Kosten wie Versicherungssumme, Schadenssumme und welche Anzahl von Personen einen (tödlichen) Schaden davontragen könnte.

 

 

 

Michel Winterberg

Anima Perplexa (2014)

Bei dieser interaktiven Videoinstallation schwebt eine abstrakte, sich wandelnde Form vor dem Betrachter. Wenn man sich nun bewegt, reagiert diese Form auf die eigenen Bewegungen – und macht sich dran grad wieder selbständig. Die Form stellt eine Art künstlichen Charakter (“perplexe Seele”) dar, der Menschen wahrnimmt, ohne sich aber vollends von ihnen kontrollieren zu lassen. Probiert einfach selbst aus, mit diesem fremdartigen Wesen Kontakt aufzunehmen!

 

 

 

Addie Wagenknecht mit Pablo Garcia

Waiting (2013)

Wir kennen es von der alltäglichen Arbeit her: Hilflos sitzen wir vor Computerbildschirm während dieser hochfährt oder lädt und teils Minuten oder gar Stunden braucht. Der User scheint dem Stillstand hilflos ausgeliefert. Anstatt uns zu dienen, zehrt die Maschine an unserer Zeit. Dieses Gefühl des unruhigen Wartens erzeugt Wagenknechts Arbeit auf ungemein effektive Weise. Obwohl – oder gerade weil – es sich um ein unaufgeregtes Ladesymbol handelt, das seinen immerwährenden Lauf nimmt.

 

 

 

Jan-Andrea Bard

Noise Tracker (2017)

Den Geräuschpegel in der Lounge verwandelt der Noise-Tracker kurzerhand in artifizielle, blubbernde Sounds. Wie ein akustischer Schatten heftet sich der Noise-Tracker an das Gesagte und lässt einen Gast erst mal aufhorchen…die Lage checken…und dann bewusster sprechen. Gesagtes und Gehörtes haben immer Konsequenzen, auch wenn uns dies selten unmittelbar bewusst ist.